2 Kangatücher, ausgeführt im Inkjet und Siebdruck.
Eine Kanga ist ein typisches afrikanisches Kleidungsstück. Sie ist immer 1.50 mal 1 Meter gross, immer gleich aufgebaut und mit Botschaften versehen. Die hier gezeigten Kangatücher protestieren gegen die weitverbreitete weibliche Genitalverstümmelung.

«Rite of passage» wird die kulturelle Zeremonie genannt, welche tief in einer uralten Tradition verwurzelt ist. Sie beschreibt das Ritual, welches den Weg vom Kind zur Frau symbolisiert. «Right of no passage» meint, jede Frau sollte das Recht haben NEIN zu sagen!

Die violettfarbene Kanga zeigt im mittleren Bereich rote Nelken, deren Blütenstände zugenäht sind. Die Nelke ist ein Widerstandssymbol und steht hier für die erwachsene Frau in ihrer vollen Blüte und Schönheit. Den Rand ziert das Johanniskraut. Diese Planze wird zur Heilung von Schnittwunden und zur Linderung bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen eingesetzt.

Die rosafarbene Kanga zeigt im mittleren Bereich die Beschneidung am Kleinkind, symbolisch am Stoffhäschen. Die Beschneidungswerkzeuge sind unachtsam über das Sujet gedruckt und visualisieren damit den groben Eingriff. Die Lilie im Randbereich ist Symbol für Reinheit, Weiblichkeit, Unschuld, Jungfräulichkeit, Hoffnung, Vergänglichkeit und Tod.

Es ist Zeit das Schweigen zu brechen.
Es ist Zeit zu kämpfen.
Weibliche Genitalverstümmelung hat nichts mit Religion, Kultur oder Tradition zu tun.
Es ist ein Verbrechen an Mädchen und Frauen.
Waris Dirie